Springbrunnen bezaubern uns mit ihren Wasserspielen. Die kunstvollen Wasserfontänen verschönern als optisches Highlight jedes Gewässer und sind vor allem in Parks und künstlichen Seen anzutreffen. Auch Springbrunnen im eigenen Garten sind ein unwiderstehlicher Blickfang und eine grandiose Attraktion einer Poolparty. Verstärkt werden kann der atmosphärische Effekt durch eine Beleuchtung des Springbrunnens. Zahlreiche Springbrunnen sind für den Gartenteich im Fachhandel erhältlich. Viele Produkte sind mit dem Feature der Illumination versehen.
Kinder und Wissenschaftler haben eines gemeinsam, sie möchten den Dingen auf den Grund gehen. Vielleicht haben auch Sie sich einmal gefragt, wie so ein Springbrunnen überhaupt funktioniert. Es wird Sie vielleicht überraschen zu erfahren, dass die Wurzeln dieser Wasserbewegungen weit zurück in die Antike reichen. Auch ein solarbetriebener Springbrunnen hat also seine Vorläufer.
Vorbild: antike Wasserversorgung
Die Römer haben mit ihren Aquädukten bis heute Maßstäbe gesetzt. Dabei nutzten sie das fließende Gewässer der Alpen und anderer Gebirge, um von ihnen Wasser abzuzapfen und in die Städte zu transportieren. Das natürliche Gefälle der Wasserleitungen sorgte für den reibungslosen Transport ohne weitere Hilfsmittel. Erfinder der flächendeckenden Wasserversorgung waren die römischen Meisterarchitekten freilich nicht. Sie übernahmen das System, nämlich von den Persern und ihren Qanaten. Hauptmerkmal der Qanaten war die unterirdische Führung der Wasserleitungen durch Höhlen, die in den unbarmherzigen Wüstengegenden der Verdunstungsgefahr entgegenwirkten.
Wasserfontänen im Klassizismus
Dass auch Wasser den Gesetzen der Schwerkraft unterworfen ist, ist freilich nichts Neues. Dennoch war dieses Prinzip bis zur Erfindung des elektrischen Stroms das einzige System, das funktionierte, um die Springbrunnen am Leben zu halten, welche in der Zeit des Absolutismus die herrschaftlichen Lustgärten schmückten. Entweder gab es bereits eine solche natürliche Steigung wie im Schlosspark Wilhelmshöhe an den Hängen des Habichtswald. Oder das Wasser wird künstlich in die Höhe befördert wie in Schloss Versailles unter König Louis XIV.
Der Sonnenkönig ließ nämlich im Jahre 1682 eine gewaltige Hebemaschine errichten, die aus 14 gewaltigen Wasserrädern bestand. Diese bugsierte das Wasser 160 Meter in die Höhe und sorgte in den königlichen Schlossgärten von Versailles für prachtvolle Wasserspiele. Wie groß der Aufwand für die königlichen Wasserspiele war, das lässt sich auch an der fünfjährigen Bauzeit bemessen.
Die Funktionsweise moderner Wasserpumpen
Heutige Wasserpumpen hingegen benötigen diese aufwendigen Verfahren nicht mehr. Bereits durch Strom kann eine ausreichende Energie für den Effekt von Wasserfontänen herbeigeführt werden. Wer nicht so viel Strom verbrauchen will, kann auch zum Solar Springbrunnen greifen oder er nutzt eine Gartenpumpe, die nach den Prinzipien der Hydraulik und damit ohne Fremdenergie funktioniert.
Der hydraulische Widder
Die Hydraulikpumpe ist nun die stromlose Variante einer modernen Wasserpumpe. Erfunden hat sie im Jahre 1797 der Franzose Josef Michel Montgolfier (bekannt vor allem durch die Erfindung des Heißluftballons), der ihr auch den einprägsamen Namen „hydraulischer Widder“ gegeben hat, denn die Kraft, die durch dieses System erzeugt wurde, erinnerte ihn an den Stößen eines Widders. Hydraulische Wasserpumpen funktionieren auf Basis des Verdrängungsprinzips. Eine Pumpe in Form eines Rohres pumpt das Wasser mithilfe eines Druckventils in die Höhe.
Bevor das Wasser in das Druckventil gelangt, ist es vorher mit hoher Geschwindigkeit durch ein Gefälle bzw. eine Treibleitung bugsiert worden, sodass viel Kraft für den Fontäneneffekt gespeichert wurde, sobald das Wasser das Stoßventil erreicht. Auf diese Weise entsteht ein fortwährender Kreislauf, sodass kein Wasser verloren geht. Im Zeitalter der grünen Energiewende haben Wirtschaft und Politik dieses Verfahren wiederentdeckt und ersetzen strombetriebene Wasserpumpen, wo immer es geht durch den hydraulischen Widder.